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Türkischer Bazar Wir haben den "türkischen Bazar" in Antalya und in Alanya besucht - letzteren sogar mehrmals... Obwohl böse Zungen behaupten, daß sich alle Märkte auf dieser Welt gleichen, wirkt hier erstmals ein Hauch des Orients auf den Besucher ein... Das Angebot Die meisten Stände bieten die international unvermeidlichen T-Shirts, Lederjacken, Mützen mit "I was here"-Stickerei und Plagiate aller Art an - einige jedoch haben auch Waren im Angebot, die man sonst nicht in Märkten findet.
Wer bisher nur deutsche Märkte kennengelernt hat, in denen die Verkäufer fast schon zur absoluten Bewegungslosigkeit verdammt auf den Käufer warten - oder gar italienische, wo der Tourist schon etwas direkter zum ultimativen Käsekauf aufgefordert wird, kann hier noch eine erhebliche Steigerung erleben... Die meisten Verkäufer die wir erleben dürften, fingen die Besucher auf den Gängen ab und streckten ihnen die offene Hand zur Begrüßung entgegen - gefolgt von einem gutturalem: "DU DEUTSCH?" - Sobald man diese Frage mit einem braven "Ja" beantwortet hatte, wurde sofort klargestellt, daß er (z.B.) drei Jahre in Köln gelebt hat, und damit ja auch ein "halber Deutscher" sei - und das wären dann doch die besten Voraussetzungen, ihm auf der Stelle fünf T-Shirts abzukaufen... Es war auch ungewöhnlich für uns, daß die Verkäufer immer wieder den Körperkontakt suchten - das fing mit dem Händeschütteln an und setzte sich im dauernden Schulterklopfen fort. Die Sache mit dem Schulterklopfen nahm Biggi jedoch übel, weil es immer wieder ihren Sonnenbrand traf...
Wie auf allen Märkten gilt auch hier: Handeln was das Zeug hält! Die T-Shirts besserer Bauart (übrigens alles Plagiate - laßt euch nicht weismachen, die wären wirklich von Camel oder Boss) kann man bis zu 7.- oder 10.- DM runterhandeln - die Verkäufer steigen bei Preisangaben von DM 32.- ein. Außerdem haben wir die Erfahrung gemacht, daß man an den weit im inneren liegenden Ständen einen wesentlich niedrigeren Preis aushandeln kann.. So wurden wir von Verkäufern an den außen liegenden Ständen weitaus aggressiver behandelt als an den im Inneren liegenden. Der größte Teil ist jedoch friedlich - sie versuchen eben ihre Ware an den Mann (oder an die Frau) zu bringen.
Eine Spezialität in der Türkei ist der Apfeltee, welcher heiß, oder auch kalt serviert wird. An nahezu allen Ständen, an denen er zum Kauf dargeboten wird, kann sich der Besucher "kostenlos" ein Glas Tee servieren lassen - ohne daß daraus ein Kaufzwang entsteht... - Dies gilt übrigens auch für Friseure, Juweliere und andere Geschäfte - fragt nach einem Tee, während ihr verhandelt - das Anbieten von Getränken gehört in der Türkei zu den vielen Selbstverständlichkeiten.... Typisch ist in der Türkei auch, daß sich einige Herren der Schöpfung irgendwo einen kleinen Tisch aufbauen und einige Hocker darum stellen und sich gemütlich zu einem Glas Tee und einem Schwätzchen zusammensetzen...
Vor allem auf dem Markt in Antalya wurden auch viele Gewürze angeboten. Es ist unglaublich, wieviele Pfeffersorten es auf dieser Welt gibt - selbstverständlich wird auch sämtliches Zubehör angeboten wie z.B. Pfeffermühlen, Mörser usw... Besonders wurden die Stände bewundert, an denen die landesüblichen Kleider angeboten wurden. Die Auswahl reichte von orientalischen Kleidern für den Bauchtanz über moslemische Kappen bis zu den türkischen Hosen...
Der Ort Alanya Der Markt von Alanya läßt sich innerhalb eines halben Tages besichtigen - wer danach noch einen Spaziergang durch den Ort machen will, wird auch hier auf viele nette Menschen treffen - die jederzeit für ein Foto zu haben sind...
In Alanya gibt es in der Nähe des Marktes viele Einkaufstraßen, in welchen der Tourist hunderte von Juwelieren, Boutiquen usw. finden wird. Aus dem Touristenrummel auszubrechen ist in Alanya sicherlich schwierig, da sich die gesamte Region immer besser auf eben genau das spezialisiert hat... Fortbewegungsmittel / Dolmus Wer wie wir außerhalb von Alanya (oder anderer größerer Orte) untergebracht ist, hat zwei Möglichkeiten um in diese zu gelangen. Es fahren genügend Taxis (gelbes Schild "Taksi" auf dem Dach) herum, die allerdings sündhaft teuer sind - eine Fahrt von Mahmutlar in das dreizehn Kilometer entfernte Alanya hätte nach deren Vorstellungen nahezu DM 100.- gekostet... Allerdings gibt es dort eine sagenhafte Einrichtung: den Dolmus (das wird Dolmusch ausgesprochen)...
Das sind kleine zu Minibussen umgebaute Transporter, die in Abständen von einer Minute die Küstenstraße entlangfahren. Haltestellen werdet ihr in aller Regel vergeblich suchen - einfach an den Straßenrand stellen und die Hand heben - der nächste Dolmus hält mit Sicherheit. Der Fahrtpreis sollte direkt beim Einsteigen entrichtet werden. Zwischen 6.oo Uhr früh bis Mitternacht wird dieser ca. 75.ooo.- türkische Lira (das ist ungefähr eine Mark) betragen - nach Mitternacht kann dieser auch auf 100.000.- Lira ansteigen. Polizei / Polis Falls ein Fahrer wesentlich mehr (mehrere Millionen Lira) verlangen sollte - uns ist das einmal passiert - reicht es, wenn ihr euch das Kennzeichen des Dolmus merkt und euch an euren Reiseleiter oder die Hotelrezeption wendet - so etwas kann dem Fahrer die Lizenz kosten. In unserem Fall wollten uns die Dolmusfahrer 3 Millionen Lira abluchsen - nach dem Aussteigen stellten wir uns demonstrativ hinter den Dolmus und blickten auf das Kennzeichen, was den Fahrer sofort zur Vollbremsung veranlaßte und er ausstieg, um uns das zuviel einbehaltene Geld zurückzugeben...
Dies gilt auch in anderen Fällen: Ein Tourist, der in einem Laden betrogen wurde, erzählte dies in einem benachbarten Geschäft dem Ladenbesitzer - dieser wartete ab, bis der Kunde auch seinen Laden verlassen hatte und rief danach selbst die Polizei an und erstattete Anzeige (nicht schriftlich - die mündliche Aussage hat völlig genügt!). Kurz darauf fuhr ein Streifenwagen vor und verhaftete den Ladenbesitzer im eigenen Geschäft - und zwar nicht gerade auf die sanfte Tour. Am nächsten Abend sahen wir die beiden Ladenbesitzer sehr heftig miteinander diskutieren. Das zeigte uns, daß die türkischen Ladenbesitzer selber am meisten daran interessiert sind, die Touristen fair zu behandeln. Vor der türkischen Polizei sollte man sich allerdings in Acht nehmen - nach unseren Eindrücken sehen die Machtbefugnisse dort unten erheblich anders aus, als wir dies von der deutschen Polizei gewohnt sind - also: Führt euch ordentlich auf, dann hat niemand etwas zu befürchten... |