Zurück zur Startseite  Robert Lentz: DL3WR
Zu meinem 21. Geburtstag, vor nun über 50 Jahren, bestand ich die Prüfung und erhielt die Amateurfunk-Lizenz mit dem Rufzeichen DL3WR. Alle Geräte wurden selbst gebaut, natürlich mit Unterstützung durch erfahrenere Funkfreunde – die Kontakte innerhalb der Gruppe waren intensiv, der berühmte "ham spirit" war selbstverständlich.

Links zu DARC und AMSAT
QSL-Karte von Robert Lentz

Meinen ersten kleinen Sender für das 80-m-Band verdankte ich der tatkräftigen Hilfe von Wolfgang, DJ1PJ, der mir auch das Morsen beigebracht hatte. Der Sender enthielt nur zwei TELEFUNKEN-Stahlröhren EF11 – übrig geblieben aus dem 2. Weltkrieg – und gab vielleicht 1 W an die Antenne ab. Ich erinnere mich an meine schweissnassen Hände bei den ersten Telegraphie-Verbindungen innerhalb meiner damaligen Heimatstadt Erlangen, beispielsweise mit Simon, DL3SP.

.Mein zweiter 80-m-Sender hatte dann schon eine SIEMENS RS1003 in der Endstufe, die vielleicht 25 W an den dünnen (und wie ich hoffte unsichtbaren) Kupfer-Lack-Draht zwischen zwei dreistöckigen Häusern abgab, der meine Antenne darstellte. Funkverbindungen in Telegraphie und, später, in Schmalband-FM (!) innerhalb Europas waren oft der Grund dafür, daß ich morgens sehr müde war.

Durch das Vorbild meines Freundes und Mentors Erhard, DJ1NB, kam ich sehr bald zur UKW-Technik und wir erlebten mit kleinen – natürlich selbst entworfenen und gebauten Geräten und Antennen – die grosse Freiheit beim Funken von Bergen und Burgen in Bayern.

Das 2-m-Band blieb für viele Jahre mein Lieblingsband, bis Mitte der 60er Jahre mit Hilfe von Claus, DJ2LI, der erste Empfangskonverter für das 23-cm-Band entstand. Er benutzte die neuesten Halbleiter aus der TELEFUNKEN-Forschung und enthielt keine Röhren, was damals wohl eine Pionierleistung war. Ein Varaktor-Verdreifacher vervollständigte den Sendezweig. Viele Tests und Funkverbindungen zwischen mir mit Hans, DK1PN, auf verschiedenen Alpengipfeln und DJ2LI zu Hause in Ulm, oder mit Hans, DJ1GK oder Max, DJ1CR in München sorgten für eine aufregende Zeit.

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Die 10-GHz-Station im Winter-BBT, Feb. 1996

Ich begann damals die Ergebnisse meiner Experimente in TELEFUNKEN-Labors (z.B. über das richtige Messen von Rauschzahlen, einen übersteuerungsfesten 2-m-Konverter mit der Röhre PC97, oder den erwähnten 23-cm-Konverter) in deutschen Amateurfunk-Zeitschriften zu veröffentlichen. Das brachte mich mit dem Gründer der UKW-BERICHTE, DJ3QC, in Kontakt. Er bot mir in den späten 60er Jahren die Partnerschaft und eine Stelle als Redakteur an.

Seit den 60er Jahren übt der Bayerische Bergtag (BBT) seinen Reiz auf mich aus: Ein Funkwettbewerb mit strengen Beschränkungen für das Gewicht der Ausrüstung machte – und macht auch heute noch – Standorte auf Bergen nötig, wenn man erfolgreich sein wollte und will. Dabei ist strikter Batteriebetrieb vorgeschrieben. Dieser Wettbewerb bezieht seinen Reiz aus der Kombination von hochspezieller Funkausrüstung mit guter Standort-Wahl, hervorragender Betriebstechnik und Wandern/Bergsteigen.

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DL3WR portable beim BBT im Mai 1996

Seit ein paar Jahren nehme ich am BBT mit einem Transverter für das 3-cm-Band teil (danke Peter, DL1RQ). Seine Sendeleistung von 1 W und eine mittelgroße Parabol-Antenne ermöglichen rings um meinen Portable-Standort JN59RL SSB-Verbindungen: Rhön, Thüringerwald, Erzgebirge bis Böhmerwald, Bayerischer Wald, Bayerische Alpen bis zum Schwarzwald. JN59RL kennzeichnet einen Berg nicht weit von Nürnberg entfernt. Mit Hilfe des steinernen Turms dort ist meine Antenne auf 630 m über dem Meer. Das heisst hindernisfreie Ausbreitung soweit das Auge reicht, aber es kann auch ganz schön windig und/oder kalt sein!

Hesselberg im Mai 2008
Hesselberg im Mai 2008
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Wann hören wir uns?