Zu meinem 21. Geburtstag, vor nun
über 50 Jahren, bestand ich die Prüfung und erhielt
die Amateurfunk-Lizenz mit dem Rufzeichen DL3WR. Alle Geräte
wurden selbst gebaut, natürlich mit Unterstützung
durch erfahrenere Funkfreunde – die Kontakte innerhalb der
Gruppe waren intensiv, der berühmte "ham spirit" war
selbstverständlich.
Meinen
ersten kleinen Sender für das 80-m-Band verdankte ich der
tatkräftigen Hilfe von Wolfgang, DJ1PJ, der mir auch das
Morsen beigebracht hatte. Der Sender enthielt nur zwei
TELEFUNKEN-Stahlröhren EF11 – übrig
geblieben aus dem 2. Weltkrieg – und gab vielleicht 1 W an
die Antenne ab. Ich erinnere mich an meine schweissnassen
Hände bei den ersten Telegraphie-Verbindungen innerhalb meiner
damaligen Heimatstadt Erlangen, beispielsweise mit Simon, DL3SP.
Mein zweiter 80-m-Sender hatte
dann schon eine SIEMENS RS1003 in der Endstufe, die vielleicht 25 W an
den dünnen (und wie ich hoffte unsichtbaren) Kupfer-Lack-Draht
zwischen zwei dreistöckigen Häusern abgab, der meine
Antenne darstellte. Funkverbindungen in Telegraphie und,
später, in Schmalband-FM (!) innerhalb Europas waren oft der
Grund dafür, daß ich morgens sehr müde war.

Durch
das Vorbild meines Freundes und Mentors Erhard, DJ1NB, kam ich sehr
bald zur UKW-Technik und wir erlebten mit kleinen –
natürlich selbst entworfenen und gebauten Geräten und
Antennen – die grosse Freiheit beim Funken von Bergen und
Burgen in Bayern.
Das
2-m-Band blieb für viele Jahre mein Lieblingsband, bis Mitte
der 60er Jahre mit Hilfe von Claus, DJ2LI, der erste Empfangskonverter
für das 23-cm-Band entstand. Er benutzte die neuesten
Halbleiter aus der TELEFUNKEN-Forschung und enthielt keine
Röhren, was damals wohl eine Pionierleistung war. Ein
Varaktor-Verdreifacher vervollständigte den Sendezweig. Viele
Tests und Funkverbindungen zwischen mir mit Hans, DK1PN, auf
verschiedenen Alpengipfeln und DJ2LI zu Hause in Ulm, oder mit Hans,
DJ1GK oder Max, DJ1CR in München sorgten für eine
aufregende Zeit.

Die 10-GHz-Station im
Winter-BBT, Feb. 1996
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Ich
begann damals die Ergebnisse meiner Experimente in TELEFUNKEN-Labors
(z.B. über das richtige Messen von Rauschzahlen, einen
übersteuerungsfesten 2-m-Konverter mit der Röhre
PC97, oder den erwähnten 23-cm-Konverter) in deutschen
Amateurfunk-Zeitschriften zu veröffentlichen. Das brachte mich
mit dem Gründer der UKW-BERICHTE, DJ3QC, in Kontakt. Er bot
mir in den späten 60er Jahren die Partnerschaft und eine
Stelle als Redakteur an.
Seit
den 60er Jahren übt der Bayerische Bergtag (BBT) seinen Reiz
auf mich aus: Ein Funkwettbewerb mit strengen Beschränkungen
für das Gewicht der Ausrüstung machte – und
macht auch heute noch – Standorte auf Bergen nötig,
wenn man erfolgreich sein wollte und will. Dabei ist strikter
Batteriebetrieb vorgeschrieben. Dieser Wettbewerb bezieht seinen Reiz
aus der Kombination von hochspezieller Funkausrüstung mit
guter Standort-Wahl, hervorragender Betriebstechnik und
Wandern/Bergsteigen.

DL3WR
portable beim BBT im Mai 1996
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Seit
ein paar Jahren nehme ich am BBT mit einem Transverter für das
3-cm-Band teil (danke Peter, DL1RQ). Seine Sendeleistung von 1 W und
eine mittelgroße Parabol-Antenne ermöglichen rings
um meinen Portable-Standort JN59RL SSB-Verbindungen: Rhön,
Thüringerwald, Erzgebirge bis Böhmerwald, Bayerischer
Wald, Bayerische Alpen bis zum Schwarzwald. JN59RL kennzeichnet einen
Berg nicht weit von Nürnberg entfernt. Mit Hilfe des
steinernen Turms dort ist meine Antenne auf 630 m über dem
Meer. Das heisst hindernisfreie Ausbreitung soweit das Auge reicht,
aber es kann auch ganz schön windig und/oder kalt sein!

Hesselberg im Mai 2008
(Für eine vergrößerte Darstellung bitte das Foto anklicken) |
Wann
hören wir uns?
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