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Gold, Schmuck, eben alles
was glitzert... Wir haben auf unserem Tagesausflug mit Mehmet (unser Reiseleiter) eine Goldfabrik besichtigt. Da wir außerdem in Antalya und Alanya so viele Juweliere gefunden haben, widmen wir diesem Thema eine eigene Rubrik... Goldfabrik Die Goldfabrik heißt "Bazar 54" und ist östlich von Alanya direkt an der Küstenstraße zu finden. Beschreiben muß ich das hier nicht näher, da an der Küstenstraße unzählige Werbeplakate den Weg weisen... Dort angekommen wurden wir freundlich mit einem Begrüßungscocktail empfangen. Ein sehr gut deutsch sprechender Verkäufer führte uns an den hinter Glasscheiben gesicherten Arbeitsplätzen der Goldschmiede entlang und erklärte, was dort gemacht wird.
Die Entstehungsgeschichte dieser Ladenkette, die inzwischen über zehn Läden in der Türkei umfaßt, klingt eher amerikanisch. Drei Studenten fingen vor einigen Jahren mit ihren wenigen Ersparnissen damit an, sich einen abgewrackten Laden anzumieten und dort mit Briefmarken und Zigaretten zu handeln. Alle Gewinne wurden wieder investiert und so wurde das Geschäft immer größer. Irgendwann wurde Schmuck mit in das Sortiment aufgenommen und schon bald zeigte sich, daß dies der Weg für die Zukunft sein sollte. Sie eröffneten den ersten Bazar 54 und heute sind es über zehn Läden in der Größenordnung kleiner Möbelhäuser (also riesig)...
Man erzählte uns noch viel über den Weltmarkt in Sachen Gold und auch einiges über Umsatzzahlen und Marktanteile - einfach Informationen, die man unmöglich im Kopf behalten kann... Dann ging es zur Sache - der Verkaufsraum, in den wir geführt wurden, erinnerte an große Kaufhäuser in Paris oder an Goldmessen... - ein Verkaufsraum mit einzelnen Verkaufsständen nur für uns acht Leute ganz alleine... Dies schien mir allerdings auch ein bißchen das Problem zu sein - wie wir später in Gesprächen mit den Angestellten feststellten, sind in diesem Hause vormittags einige Gruppen; - nachmittags nur noch vereinzelte Busreisen wir ja auch wir eine waren. Die gelangweilten Gesichtsausdrücke der zahlreichen jungen Damen sprachen Bände... Die Verkäufer, die uns pärchenweise durch die Verkaufshalle geleiteten, waren jedoch sichtlich bemüht uns gut zu beraten. Obwohl uns bei der Besichtigungstour erzählt wurde, daß sie als Hersteller mit wesentlich geringeren Gewinnspannen arbeiten können und deshalb hier alles günstiger sei, gilt auch hier: Handeln, handeln, handeln!
Ich habe den Verkäufer, den ich auf eine goldene Uhr angesprochen hatte, von den anfänglich verlangten DM 3.300.- auf DM 2.100.- runterhandeln können. Im vorderen Bereich wurden auch hier an einer Bar kostenlose Getränke gereicht - vom Apfeltee bis zum Raki (türkischer Anis-Schnaps) Übrigens hatten einige "schlaue" Besucher defekten Goldschmuck dabei, den sie hier gleich kostenlos reparieren ließen - das ist eben Service! Nachdem sich alle Teilnehmer ausreichend mit Gold eingedeckt hatten, fuhren wir wieder weiter... Juweliere Juweliere gibt's genügend! Wenn ihr also in einem Geschäft nicht das findet, was ihr sucht, oder mit dem Preis nicht einig werdet - laßt euch keinesfalls etwas aufschwatzen: Die Auswahl ist enorm. Zumeist wird entweder 585er oder 750er Gold angeboten - 333er findet man kaum noch... Die Preise liegen, - je nach Verarbeitung - zwischen 15.- DM und 19.- DM pro Gramm. Bei normalen Panzerketten aller Stärken liegt der Preis mehr bei DM 15.-, da das ja keine Handarbeit ist.
Bei aufwendigerem Halsschmuck oder handgearbeiteten Ketten für das Handgelenk bewegen sich die Preise dann eher in Richtung 19.- DM pro Gramm. Letztendlich ist der Preis jedoch Verhandlungssache! Einen Preis von unter DM 15.- pro Gramm auszuhandeln ist jedoch relativ sinnlos, da ja bekanntlich für Gold Weltmarktpreise gelten, und unter die kann kein Juwelier gehen. Der Weltmarktpreis liegt derzeit bei ca. DM 9.- pro Gramm. Die Differenz von DM 6.- stecken also die Fabrik, die das Geschmeide gefertigt haben- und der Großhändler ein. Der Einzelhändler hat also bei einem Verkaufspreis von DM 15.- vielleicht eine Gewinnspanne von 1.- oder 2.- DM. Wichtig ist jedoch, daß ihr euch in der Türkei in jedem Juweliergeschäft umseht, ob dort die entsprechenden Zertifikate an der Wand hängen. Fehlen diese, dann solltet ihr das Geschäft meiden. Diese Zertifikate hängen meist schon vom Schaufenster sichtbar an den Wänden. Sicherheitshalber habe ich in den Juweliergeschäften, in denen wir eingekauft haben sowohl den Juwelier, als auch die Zertifikate fotografiert, so daß ich diese jetzt auch abbilden kann.
Gold wird hier in der Türkei in allen drei Farben angeboten. Hierbei ist auch der dreifarbige (gelb, weiß, rot) Schmuck beachtenswert. Außerdem gibt es nicht nur die "übliche" Stangenware, sondern durchaus auch Geschmeide die ihr Design aus dem Orientalischen / Osmanischen bekommen haben. Dazu zählt auch der Haremsschmuck oder Bauchketten für den orientalischen Bauchtanz.
Schmuck auf der Straße Nicht kaufen! |