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MITTWOCH, 22.Januar ´97
FÜNFTER TAG
SELLA RONDA

Tip of today:

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Wetter Strahlender Sonnenschein
Irgendwo war etwas Nebel - aber nie bei uns...
Schnee Vormittags überfroren, ansonsten überall genug Schnee...
Pisten Soweit ich es mitbekommen habe, waren es ausschließlich blaue- und rote Pisten...
Tour Von St. Christina mit der Gondel auf den Ciampinoi, dann weiter über Piz Seteur, Steinerne Stadt, Passo Sella, Passo Pordoi nach Arabba - jetzt über Passo Campolongo rüber in´s Edelweißtal (Colfosco)... Über die Skischaukel in Richtung Passo Gardena und dann runter nach Wolkenstein... Dort mit der Gondel wieder auf den Ciampinoi und dann die Worldcup Herrenabfahrt zurück nach St. Christina...
Danach noch zur Gondel am Col Raiser und Tagesausklang bei Erwin auf der Hütte mit viel Mut
® ...
Kilometer Piste Kilometer incl. Lifte Zeit für die Tour Zeit incl. Pausen
ca. 27 km ca. 60 ca. 6 Std. ca. 7 Std.

Auch heute ließ der Blick vom Frühstückstisch aus dem Fenster nicht unbedingt besseres Wetter erwarten - jedoch sah man ab und zu die Sonne leicht durch die Nebelschwaden durchblitzen...

Da wir die Sella Ronda fahren wollten, beeilten wir uns mit dem Frühstück und versuchten möglichst früh an der Gondel am Ciampinoi zu sein. Dort angekommen fuhren wir mit der Gondel hoch und wieder einmal die Abfahrt in Richtung Plan de Gralba hinunter. Von dort aus ging es auch mit einer Gondel auf den Piz Seteur, von wo aus wir in Richtung Passo Sella weiterfuhren.

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Heute hatten wir endlich wieder richtig gutes Wetter!

Auf dem Sellajoch (Passo Sella) merkte ich endlich, wofür ich Skistöcke dabei hatte. Um weiterzukommen mußten wir durch die "Steinerne Stadt". Diese Strecke muß man weitgehendst mit den Skistöcken schieben. Hier prägte auch ein unbekannter Skifahrer den Satz: Den gelben hat´s da unten hingeblättert - jetzt liegt er mittem im Weg und muß aufsteigen... - gemeint war damit vermutlich ich, denn es hatte mich während des Schwung holens für den nächsten Hügel bilderbuchmäßig auf den Bauch gelegt...

Von hier aus geht es dann weiter zum Passo Pordoi, an dem wir mit einem tränendem Auge vorbeifuhren. Die dortigen Pisten sahen sehr verlockend aus und die Sonne schien inzwischen strahlend vom blauen Himmel. Dort mußten wir das erste Mal an diesem Tage an einer Sesselliftanlage Schlange stehen. Jetzt ging es einige (steile) schöne Abfahrten hinunter - immer wieder unterbrochen von Sesselliften bis wir nach einer langen Auslaufstrecke in Arabba ankamen.

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Andreas mußte zeitweise gestützt werden...

Hier haben wir eine kurze Pause eingelegt, da ein paar Bierbänke an einer kleinen Schänke lockten. So hat Arabba seinen guten Eindruck hinterlassen - was jedoch nur kurz anhielt. Kaum hatten wir die Rast beendet mußten wir feststellen, daß wir unsere Skier noch gar nicht wieder anschnallen brauchten. Wer die Sella Ronda in diese Richtung fahren will, muß in Arabba einen längeren Fußmarsch in Kauf nehmen. Es sind zwar nur ein paar hundert Meter, aber mit geschulterten Skiern und in Skischuhen (außerdem dauernd bergauf) ist das ein gutes Stück Arbeit.

Endlich beim richtigen Sessellift angekommen (Achtung - nicht die Schilder verwechseln - die "Sella Ronda" ist in beiden Richtungen befahrbar!) ging es dann auf den Passo Campolongo hinauf.

Als wir dann doch endlich oben ankamen sahen wir uns einer großen Rastanlage gegenüber, der wir nicht widerstehen konnten - wir machten Rast!

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Hier essen nie mehr! Nix gut!

Dort konnten wir uns das erste Mal in unserem Urlaub von kulinarischen Genüssen überzeugen, die keine waren - das Angebot reichte von "Kalten Käsenudeln" (ich) über "Undefinierbarer trüben Brühe" (Andreinas Gerstensuppe) bis zu "Minispeck ohne Brett" (keiner - die Portion war lächerlich). - Macht nix - hatte eh´ keinen Hunger...

In jedem Falle zahlten sich heute die am Vortag eingekauften Flachmänner aus - so ein kleiner Vorrat an Mut
® für Unterwegs spart in jedem Falle Geld und macht einen warmen Bauch...

Vom Passo Campolongo geht es dann auch schon in´s Edelweißtal (Colfosco) runter. Wenn die Zeit reicht kann man hier noch einige Pisten fahren oder gleich mit der Skischaukel auf die andere Seite des Tales fahren.

Dort ist die "Sella Ronda" wieder gut beschildert. Das Edelweißtal wird in der "Sella Ronda" also nur gestreift...

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Zurück auf dem Passo Gardena!

Von hier aus geht es wieder in Richtung Passo Gardena (Grödnerjoch), wo wir die schönen Abfahrten des Vortages nochmal wiederholen dürften... - Am Ende der Abfahrt liegt Wolkenstein, wobei wir auch heute wieder den halben Ort auf Skiern durchqueren konnten und sehr schnell an der Gondel zum Ciampinoi waren.

Heute wollte ich es wissen - ich wollte die Worldcup Herrenabfahrt auf jeden Fall ausprobieren. Obwohl der Ciampinoi auch heute etwas im Nebel lag (aber besser aussah als am Vortag) fuhren Birgit, Thomas, Heinz und ich mit der Gondel nach oben, um dann nach St. Christina abzufahren.

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Andreas, der "Almöhi"...

Andreina und Andreas fuhren von Wolkenstein aus mit dem Bus zurück, wo wir uns treffen wollten. Als wir oben ankamen, jagte mir die Abfahrt (wie jedesmal) einen gehörigen Schrecken ein... Mit ausreichend Respekt begann ich die Buckelpiste abzufahren, welche ich auch heute ohne bleibende Schäden hinter mich brachte...

Nach der langen Auslaufstrecke erreichten wir wieder die Stelle, an der sich Herren- und Damenabfahrt trennen. Birgit und Thomas fuhren heute die Damenabfahrt - Heinz und ich die Herrenabfahrt...

Nachdem die Damenabfahrt länger ist, baten uns die beiden unten auf sie zu warten (Beide Strecken haben im Tal die selbe Auslaufstrecke). Heinz und ich machten uns daran abzufahren - die Abfahrt ist höllisch steil aber wunderschön zu fahren. Wie meistens erwischte es mich hier in dem Moment, als ich für den nächsten Hügel genügend Schwung mitnehmen wollte (ein schööööner Bauchklatscher) und Schuß fuhr - naja - es gibt schlimmeres

Wir sind die Abfahrt in jedem Falle zügig gefahren und haben keine Pausen eingelegt. Ein besonderer Leckerbissen ist die Endabfahrt (die Stelle, an der die Damen- und Herrenabfahrt wieder zusammengeführt werden). Die Skifahrer aus der Damenabfahrt kommen plötzlich rechts aus dem Wald und kreuzen den eigenen Weg nach unten

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Hier pflüge ich gerade die Piste um...

Wir kamen auf jeden Fall beide heil unten an und ich fragte Heinz als wir die Ski abschnallten, ob wir direkt hier auf die anderen warten wollten. Ich war einigermaßen erstaunt, als er mir sagte, daß die anderen beiden (Birgit und Thomas) schon am Auto wären und ihre Skier auf das Dach packten (sollten nicht eigentlich wir auf sie warten - wie sind die so schnell hier runtergekommen?)...

Als wir Minuten später beim Auto eintrafen sorgte Thomas für Aufklärung: Birgit war voran gefahren und war die gesamte Strecke (mehrere Kilometer!!!) ohne auch nur einmal anzuhalten bis in´s Tal abgefahren. Thomas hoffte mit schmerzenden Oberschenkeln in jeder Kurve auf eine Pause, doch sie war unerbittlich...

Ich muß zugeben, daß ich mir das auch nicht erklären kann - ich war die Damenabfahrt zwei Tage vorher gefahren - Ich hatte nach einer Minute Fahrt das erste Mal anhalten müssen, weil den Oberschenkeln der Sprit ausging... - Aber wer kann, der kann eben...

Dieses Rätsel beschäftigte Thomas jedenfalls noch den gesamten Abend... - wir schnallten dann die Skier auf´s Dach und fuhren zum Maggiacore (der örtliche Supermarkt), wo wir uns mit Andreina und Andreas treffen wollten. - Tja - wir warteten, und warteten, und warteten - ein Skibus kam nach dem anderen... Vermutungen wurden angestellt und auch wieder verworfen, denn eigentlich hätten die beiden lange vor uns hier sein müssen. Nachdem wir fünfundzwanzig Minuten gewartet hatten, machten wir uns auf den Weg zum Col Raiser, um den Tag in Erwin´s Hütte ausklingen zu lassen...

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Heinz verfolgte mich auf Schritt und Tritt...

Unterwegs sprang Birgit nochmal aus dem Auto um schnell im Appartment vorbeizuschauen, - vielleicht waren die beiden ja zuhause. Und tatsächlich, sie waren vom Skibus aus nach Hause gelaufen - Andreas duschte bereits - nachdem in zwölf Minuten die letzte Gondel auf den Col Raiser abfuhr (die geht um 16.15 Uhr) war nichts mehr zu machen - die beiden konnten nicht mit...

Das hielt uns anderen vier jetzt aber nicht auf - wir fuhren weiter und schafften es tatsächlich noch die letzte Gondel auf den Col Raiser zu erwischen... - Oben angekommen mußten wir wie immer zuerst die halbe Strecke abfahren, da ja dort Erwin´s Hütte liegt...

Hier genehmigten wir uns erstmal wie gewohnt "Speck am Brett" (eine gehörige Portion - das muß auch mal erwähnt werden), Skiwasser und vor allem viel Mut
® . Es war ein Abend mit viel Gesang, Biermut ® , Mirabellenmut ® , Birnenmut ® , Pflaumenmut ® , Jagerteemut ® und Eierlikörmut ® .

Mit der Zeit wurde es dunkel und wir waren so mutig, daß wir nicht mehr wußten, ob langsam unser Blick nebelverhangen war oder ob es sich tatsächlich draußen schon wieder einnebelte...

Das merkten wir dann, als wir uns an die Abfahrt machen wollten - es war dunkel, nebelig aber dank Mut
® kamen wir gut in die Skier. Ich hörte noch einen lustigen Skifahrer gröhlen: Hey, da ist einer in einer Neongelben Kluft... FREESTYLE! (stand hinten auf meinem Overall) - KLASSE! Hinter dem fahren wir her...
Ob ich ihn drauf aufmerksam machen sollte, daß ich erst seit wenigen Tagen Ski fahre?? Doch der Gewissensbiss hielt nur kurz an, weil mir wohl in diesem Moment eine Birne (vom Birnenmut
® ) in meinem Augapfel vorbeischwamm...

Ich machte mich allen voran auf den Weg und ich kam tatsächlich ohne Sturz flott voran... Es war gar nicht so schlimm wie ich dachte - im Gegenteil, - jetzt, wo ich nichts sah, ging alles viel leichter. Auch als ich eine Zwischenpause einlegte, um auf die anderen zu warten, hielten einige mir unbekannte Skifahrer an, und lobten mich, wie schön ich vorausgefahren war, und das man bei dieser Witterung meinen Skioverall meilenweit sehen könne...

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Andreina fräst die Piste glatt...

Auch der Rest der Abfahrt ging flott und ohne Zwischenfälle. Am Auto angekommen hieß es wieder einpacken und zurück in´s Appartment, wo Andreina schon ungeduldig wartete.

Andreas hatte sich schon auf den Weg gemacht, um das örtliche Hallenbad zu erkunden. Heinz hatte ihm erzählt, daß es "am Ortsausgang" läge. Allerdings machte er keine Angaben darüber, welchen Ort er meinte... In St. Christina gibt es zwar ein Hallenbad, doch das gehört anscheinend zu einer Hotelanlage - Andreas lief, und lief und lief... - Letztendlich fragte er in einer Tourismusinformation nach, die sagten ihm , daß es ein Hallenbad in St. Ulrich gäbe. Daraufhin setzte er sich in einen Bus und fuhr hin.

Dort war wohl einiger Service geboten - die Preise jedoch immens hoch. Nach einigen Saunadurchgängen machte er sich wieder auf den Heimweg (auch wieder mit dem Bus) und traf uns schon bei bester Laune an...

Jetzt, nachdem wir schon den ganzen Tag unterwegs aus dem Flachmut
® getrunken hatten und nach den vielen Mut® -Runden bei Erwin kannten wir mit den vortags gekauften Mut® -Vorräten an kein Erbarmen mehr. Immer wieder wurden die Flachmänner aufgefüllt und geleert.

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Aus diesem Gesicht spricht die Weisheit
eines ganzen Menschenlebens...
So schaute Birgit nach einem Schluck Kaffeemut
®.

Endlich gegen Mitternacht brummten uns die Schädel - irgendwas gab es an diesem Abend zu essen, aber so genau weiß das wohl keiner mehr...

Heinz hatte an diesem Tag schon öfters angesprochen, daß er gerne die "Tour Marmolada" machen möchte. Diese scheint aber eine Erweiterung der "Sella Ronda" zu sein, und das trauten sich nicht alle zu.

Also vereinbarten Heinz und ich, daß wir diese Tour am nächsten Tag fahren wollten, die anderen würden mit Birgit zum "Diabolo" fahren.

Irgendwann nach Mitternacht dann wurden endlich alle müde, so daß wir noch ein paar Stunden Schlaf bekommen würden...


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