|
DONNERSTAG,
23.Januar ´97
SECHSTER TAG
MARMOLADA
Wetter | Sonnig, ab und zu leichte Bewölkung - alles in allem zu warm | ||
Schnee | Vormittags überfroren, ansonsten überall genug Schnee... Dieser wird allerdings langsam naß, weil es schon den zweiten Tag sehr warm ist... | ||
Pisten | Soweit es die Pisten der Sellaronda betrifft, waren es blaue- und rote- was allerdings die Überfahrt von Arabba zum Marmolada betrifft - die war tiefschwarz! | ||
Tour | Von St. Christina mit der Gondel
auf den Ciampinoi, dann weiter über Piz Seteur,
Steinerne Stadt, Passo Sella, Passo Pordoi nach Arabba -
von hier geht es über den Passo Fedaia zum Marmolada. Um
diesen fährt man jetzt rum (die beiden Lifte auf der
Vorderseite sind seit über einem Jahr außer Betrieb)-
wenn die Zeit reicht kann man von Malga Ciapela aus mit
der Gondel auf den Marmolada auffahren (wir haben es
nicht geschafft, wir mußten bei Malga Ciapela umkehren,
weil wir sonst evtl. nicht mehr den letzten Lift am Passo
Gardena erreicht hätten...) und in sich dann in Richtung
Passo Fedaia halten. Dann über den Passo Fedaia zurück
nach Arabba (seeehr schöööne Abfaaahrten -
tiefschwarz) jetzt über Passo Campolongo rüber in´s
Edelweißtal (Colfosco)... Über die Skischaukel in
Richtung Passo Gardena und dann runter nach
Wolkenstein... Dort mit der Gondel wieder auf den
Ciampinoi und dann die Worldcup Herrenabfahrt zurück
nach St. Christina... Danach noch zur Gondel am Col Raiser und Tagesausklang bei Erwin auf der Hütte mit viel Mut® ... |
||
Kilometer Piste | Kilometer incl. Lifte | Zeit für die Tour | Zeit incl. Pausen |
ca. 45 | ca. 85 | ca. 7,25 Std. | ca. 7,25 Std. |
Nach dem feuchtfröhlichen Abend des Vortages
waren wir heute alle sowohl in den motorischen
Bewegungsabläufen als auch in der Mimik sehr
eingeschränkt. Die Gesichtszüge hingen uns lustlos
runter und nur laute Geräusche ließen diese etwas in
Bewegung kommen. Heinz und ich wollten trotzdem unsere "Marmolada - Tour" fahren - nur die anderen waren sich noch nicht so recht schlüssig, ob sie lieber noch ein paar Jahre schlafen, oder lieber gleich sterben wollen... Schließlich entschlossen sie sich dann aber doch mit uns zusammen den Ciampinoi raufzufahren, um dann zum Diabolo weiterzufahren... - Nachdem an diesem Morgen alles etwas langsamer als sonst ging, kamen wir erst gegen neun Uhr an der Gondelstation an - eine halbe Stunde zu spät, wie sich später herausstellen sollte... ![]() Andreina und ich... Wir fuhren mit der
Gondel nach oben und wieder einmal die Abfahrt nach Plan
de Gralba ab. Dort trennten sich die Wege der beiden
Gruppen. Heinz und ich nahmen wieder die "Sella
Ronda" in Angriff, die anderen waren in einer
anderen Richtung weitergefahren. Fast zu schön, um einfach nur dran vorbeizufahren... So ließen wir uns
von kilometerlangen Schleppliften wieder bis zur
Talstation am Passo Fedaja zerren und stiegen dort in den
Sessellift. Die Abfahrt auf dieser Seite (in Richtung
Arabba) war allerdings mörderisch. Da gab es Abfahrten
die so steil waren, daß man dort höchstens seine Frau
runterschicken würde... Trotzdem machten gerade diese
Abfahrten den meisten Spaß - sie waren wenig befahren
und steil aber trotzdem herrlich... Links an der Kante
geht die Herrenabfahrt los... Aber auch diesmal
ging alles gut und wir kamen beide gut in der Talstation
an, wo uns noch keiner so recht erwartet hatte... -
alleine Andreina hatte an uns geglaubt - wir alle wollten
noch zu Erwin´s Hütte Mut® trinken
gehen und das war, wie gesagt, ja nur bis 16.15 Uhr
möglich, weil dann die letzte Gondel zum Col Raiser
auffuhr... - Vor allem Thomas konnte unsere Ankunft um
15.50 Uhr gar nicht so recht fassen, aber was solls, -
Hauptsache wir schafften es noch bis zum Erwin! Der berüchtigte
"Einkehrschwung" Krista und ihr Mann
(so hießen sie, die Bekannten von Birgit und Heinz...
Krista und Mann) waren auch schon voller Mut® und machten sich schon eine halbe Stunde vor uns
auf den Weg in´s Tal. Erwin und seine "La Bionda" Birgit... Und dann kamen sie -
eine Gruppe Skifahrer mit Taschenlampen... - unter ihnen
auch der Gitarrenspieler Kurt... Dieser fuhr auch erst an
uns vorbei, merkte dann aber, daß einer der beiden
schemenhaften dunklen Gestalten immer wieder zu Boden
fiel. - So wartete er ungefähr zehn Meter unter uns, wo
wir schon nach fünf Minuten eintrafen... - Ich war recht
froh über diese Hilfe und dachte, ich könne jetzt
beruhigt abfahren, da ja mit Licht alles einfacher ist.
Ich kam auch heil unten an und wartete am Ende des
Kanonenrohres (besonders steiler und enger
Streckenabschnitt am Col Raiser). Als ich dort stand und
zurückschaute konnte ich das gesamte Kanonenrohr gut
überblicken - Ich sah den Lichtpunkt genau, der mir die
Position von Andreina und Kurt markierte. Eine Weile war
ich auch abgelenkt, weil hier der Mann von Krista stand,
und auch auf seine Frau wartete. Die allerdings lag 50
Meter zurück im Tiefschnee und flehte ihren Mann um
Hilfe an - die er mit dem Satz:" Die soll nur
alleine aufstehen, die besoffene Kuh" - einfach
ignorierte... |